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STAKEHOLDER

Wer ist vom Projekt betroffen?

Stakeholder sind von einem Projekt betroffen oder können Einfluss darauf ausüben [12].

Sie können positiv, negativ oder neutral eingestellt sein. Es ist daher wichtig, sich einen Eindruck von den Stakeholdern zu verschaffen, um sich gegebenenfalls auf deren Reaktionen einzustellen. Die Stakeholderstrategie adressiert die Stakeholder im Projekt und bindet sie in die Gestaltung des künftigen Produktes mit ein. Sowohl Scrum Master als auch Product Owner sollten sich Gedanken über ihre Stakeholder machen. Was können Beispiele für Stakeholder aus der Perspektive des Product Owners und Scrum Masters sein?

Aus Perspektive des Product Owners:
Kunde, Auftraggeber, Nutzer, Entwickler im Team, Vertrieb und Marketing, Zulieferer etc.

Aus Perspektive des Scrum Masters:
Alle Personen oder Einheiten, die am Scrum Projekt beteiligt sind, Unternehmensumfeld, Vorstandsbereich, Vorgesetzte des Entwicklungsteams, Linienorganisation, Personalabteilung, Beschaffung, Betriebsräte, etc.

Die folgenden Schritte müssen durchgeführt werden:

  1. Analyse der verschiedenen Stakeholder oder Stakeholdergruppen basierend auf deren Einfluss und Betroffenheit.
  2. Erarbeitung einer Strategie, wie mit den Stakeholdern im Projekt umgegangen werden kann (Information durch Portal oder Newsletter, Bildung eines Kernteams, persönlicher Kontakt, Einladung zu Sprint Reviews).
  3. Rollierende Durchführung der Stakeholderanalyse je nach Bedarf und Überprüfung auf eventuelle Veränderungen, v. a. nach wichtigen Events (z. B. Sprint, Backlog Refinement Meeting, etc.).

Stakeholderanalyse

Stakeholderanalyse mithilfe der Einfluss-Betroffenheits-Matrix.

Abhängig von der Anordnung der Stakeholder in den verschiedenen Quadranten ergibt sich die Klärung der organisatorischen Anbindung an das Projekt und der Stakeholderkommunikation [13].

Maßnahmen für Projektumfeld und Stakeholder

Es stehen verschiedene Maßnahmen zur Auswahl, dem Product Owner und Scrum Master unterliegt jedoch der Gestaltungsspielraum im Umgang mit dem Projektumfeld und den Stakeholdern. Mögliche Maßnahmen (abhängig von der Größe des agilen Projektes) können sein:

Quadrant 1:
Dies sind die Stakeholder, die einen bedeutenden Nutzen aus dem Produkt ziehen und einen großen Einfluss auf dessen Gestaltung haben. Das können beispielsweise Kunden, große Investoren oder ausgesprochen wichtige Anwender sein. Diese Stakeholder sind die Unterstützer des Projektes und sollten deshalb miteinbezogen werden – am besten durch Einladung zu Sprint Reviews und Backlog Refinement Meetings oder durch andere, regelmäßige Treffen zur Identifikation von Bedürfnissen.

Quadrant 2:
Hier werden die Personen eingeordnet, die einen signifikanten Einfluss auf das Projekt ausüben, jedoch nicht wesentlich an dessen Gelingen interessiert sind. Das kann zum Beispiel ein Abteilungsleiter sein, der nicht sein eigenes Budget in die Entwicklung investiert und dem das Scrum Team berichten muss. Oder aber ein Softwarearchitekt, dessen technische Entscheidungen vom Team befolgt werden müssen. Ebenso befinden sich in diesem Quadranten wichtige Kunden Ihres Unternehmens. Obwohl diese Stakeholder kein unmittelbares Interesse an dem Produkt haben, sollten diese trotzdem zufriedengestellt werden, möglicherweise können sie im Verlauf des Projektes zu Unterstützern werden.

Quadrant 3:
Hier sind die Stakeholder aufgeführt, die an einem Gelingen des Projektes sehr interessiert sind, aber lediglich einen mäßigen bzw. geringen Einfluss darauf ausüben. Das können beispielsweise häufige Nutzer Ihres Produktes sein oder Menschen, die kleinere Investitionen (z. B. durch Crowdfunding) getätigt haben. Da es sich bei diesen Stakeholdern um zukünftige Nutzer des Produktes handelt, ist es sinnvoll, eine Auswahl von ihnen zu den Sprint Reviews einzuladen. Andere Möglichkeiten der Projekteinbindung könnte in Form von Videos oder Newslettern geschehen, in welchen über den Projektfortschritt berichtet wird. Beispielsweise kann auch durch Onlineumfragen Feedback von ihnen eingeholt werden. Sie freuen sich bestimmt darüber, das Projekt unterstützen zu können.

Quadrant 4:
Hier befinden sich diejenigen Stakeholder, die weder ein Interesse an Ihrem Projekt haben noch Einfluss darauf nehmen. Deshalb reicht es oft aus, diese Gruppe bei Bedarf zu informieren. Beispielsweise in Form einer Pressemitteilung oder durch Veröffentlichung eines Artikels auf der Firmenwebsite. Möglicherweise können Stakeholder aus diesem Quadranten „rekrutiert“ werden, indem Sie diese aktiv miteinbeziehen oder deren Bedürfnisse abklopfen.

ACHTUNG: Die Verteilung der Stakeholder ist jedoch nur eine Momentaufnahme – es ist durchaus möglich, dass sich die Stakeholder im Projektverlauf in andere Quadranten verschieben.

Weitere Möglichkeiten für den Product Owner und den Scrum Master zur Integration

Product Owner:
Teilnahme an den Sprint Planning Meetings, Teilnahme an den Sprint Reviews, Bildung eines externen Arbeitskreises, kontinuierliche Information durch Infoletter oder Bildung eines Projektportals.

Scrum Master:
Vernetzung im Unternehmen, persönlicher Kontakt zu Schlüsselpersonen im Unternehmen, Bildung eines Arbeitskreises zur Etablierung von Scrum, Erstellung eines Infoportals, Erarbeitung der notwendigen Schritte gemeinsam mit Führungspersonen.