TEAMBILDUNG ¶
Das Projekt kann nicht von einem Projektmanager allein bewältigt werden. Personen mit unterschiedlichen Qualifikationen und Erfahrungen müssen für das Projekt gewonnen und zur Lösung der Aufgabe motiviert werden [24]. Das Phasenmodell von Tuckman kann helfen, die Teambildung zu erleichtern, eine gute Organisation zu gewährleisten und konstruktiv als Team zu arbeiten.
Phasenmodell nach Tuckman¶
1. Schritt – Forming [25]
Hier wird das Team erstellt. Die Stakeholderanalyse zeigt auf, welche Stellen und welche Personen in das Projekt einzubinden sind. Sobald die potenziellen Mitarbeiter mit dem Auftraggeber abgestimmt sind, kann das Kernteam zusammengestellt werden. Die Mitarbeiter kommen mit unterschiedlichen Erwartungen ins Team. Man lernt sich kennen, Routinearbeiten werden erledigt und Aufgaben verteilt. Sie fühlen sich noch relativ wohl und gehen freundlich und höflich miteinander um.
2. Schritt – Storming
Es gilt, das kreative Chaos frühzeitig in den Griff zu bekommen. Zu diesem Zweck sollte ein formeller Teambildungsworkshop durchgeführt werden. Hier können alle Fragen der Projektplanung besprochen werden. Dabei darf aber auf keinen Fall der informelle Teil vernachlässigt werden. Den „sozialen Belangen“ der Projektmitarbeiter (Kennenlernen, Teamentwicklung, Würdigung der erbrachten Leistungen usw.) sollte ausreichend Raum gegeben werden.
3. Schritt – Norming
Die Mitarbeiter müssen schnell zu einem Team zusammenwachsen! Dazu muss dem Team eine Projektidentität gegeben werden, z. B. in Form einer Leitidee, eines Mottos, eines Slogans und eines Logos gegeben werden. Das haucht dem Projekt einen Geist ein und begeistert das Team. Konflikte spitzen sich zu, aber je mehr Hindernisse beseitigt und Konflikte gelöst werden, desto größer ist der spätere Zusammenhalt des Teams. Die Rollen sind klar verteilt und die Teammitglieder einigen sich auf Regeln.
4. Schritt – Performing
So aufgestellt kann die Planung von den Projektmitarbeitern zielorientiert vorwärts getrieben und realisiert werden. Es muss allerdings bedacht werden, dass bei Phasenübergängen einzelne Mitarbeiter unser Team verlassen und neue Mitarbeiter zum Projekt stoßen können. Unter Umständen muss noch einmal in das Storming eingestiegen werden. Das Erreichen dieser Phase ist nicht einfach und sollte nicht als selbstverständlich angesehen werden. Das Team als Ganzes wird mehr erreichen als seine einzelnen Mitglieder, und es wird sich ein starkes Gefühl der Teamidentität entwickelt haben.
5. Schritt – Adjourning (bei der autonomen Projektorganisation) [26]
Einige Mitarbeiter werden sich vor dem offiziellen Projektende nach neuen Herausforderungen umsehen, andere werden Baustellen, die schon lange geschlossen waren, wieder öffnen, um weiter am Projekt zu arbeiten. Darauf muss der Projektmanager vorbereitet sein und eine Antwort auf die Frage haben, wie er die Auflösung meines Teams gut gestalten kann.