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Kapitel 3 – Projektumfeld: Teil 2

Was beeinflusst Ihr Projekt? Verschaffen Sie sich einen Überblick!

Das Projektumfeld ist die Umgebung, in der das Projekt formuliert, bewertet und durchgeführt wird und die das Projekt direkt und indirekt beeinflusst und / oder von seinen Auswirkungen betroffen ist. Das bedeutet, dass ein Projekt von seinem Umfeld ebenso beeinflusst wird wie es auf sein Umfeld zurückwirkt. Alle Einflüsse auf Ihr Projekt können unter einem dieser Oberbegriffe zusammengefasst werden:

  • Politischer Einfluss
  • Ökonomischer Einfluss
  • Soziologischer Einfluss
  • Technologischer Einfluss
  • Umweltbezogener Einfluss
  • Rechtlicher Einfluss

Je nachdem, in welchem Land Ihr Projekt durchgeführt wird, kann der Einfluss des Umfelds größer oder kleiner sein.

Bewertung des Projektumfelds mit der POSTUR-Analyse.

Bei der Bewertung des Projektumfelds sind folgende Schlüsselfragen zu berücksichtigen:

Buchstabe Einfluss Woran Sie denken sollten
P Politisches Umfeld Welche "Machtzentren" sind zu berücksichtigen? Gibt es unterschiedliche Interessensbereiche? Wichtig: Dieses Umfeld umfasst sowohl die Regierungspolitik als auch die Unternehmenspolitik.
O Oekonomisches Umfeld Gibt es ökonomische Grenzen? Gibt es wichtige wirtschaftliche Interessen oder Konkurrenten? Wirken sich saisonale oder konjunkturelle Schwankungen auf die Projektziele aus?
S Soziologisches Umfeld Gibt es ethische oder moralische Grenzen für das Projekt? Müssen Stimmungen oder Emotionen der vom Projekt betroffenen Personen berücksichtigt werden?
T Technologisches Umfeld Müssen technische Neuerungen in das Projekt integriert werden? Sind die Technologien erprobt und bewährt? Müssen Markenrechte oder Lizenzen beachtet werden?
U Umweltbezogenes Umfeld Wird Ihr Projekt die Umwelt belasten? Müssen Sie Umweltvorschriften oder -auflagen beachten?
R Rechtliches Umfeld Wie ist der rechtliche Rahmen? Gibt es Gesetze und Verordnungen, die für Ihr Projekt gelten?

Benötigen Sie in einem dieser Bereiche professionelle Unterstützung? Wie gehen Sie mit Einschränkungen um? Gibt es Aspekte, die die Durchführung Ihres Projekts unmöglich machen? Wenn ja, wie können Sie die Probleme überprüfen und wie können Sie das Projekt beenden?

Auf der Grundlage Ihrer Umfeldanalyse können Sie eine Wirkungsanalyse durchführen:

  • Wo liegen die Chancen und Risiken für Ihr Projekt?
  • Wie stark beeinflussen sie Ihr Projekt?

Auf dieser Grundlage können Sie ein Marketingkonzept für alle Beteiligten entwickeln. Dieses sollte die Vorteile und den Zweck Ihres Projekts hervorheben.

Wie kann mit dem Projektumfeld kommuniziert werden?

Nachdem Sie nun wissen, wie Sie das Projektumfeld analysieren können, müssen Sie sich Gedanken über die Kommunikation machen. Es gibt drei mögliche Ebenen der Beteiligung. Sie können Ihr Umfeld mit dem

  • partizipativen
  • diskursiven
  • repressiven Ansatz steuern.

Wenn Sie den partizipativen Ansatz wählen, behandeln Sie alle von Ihrem Projekt Betroffenen als Partner und beziehen sie aktiv in Ihr Projekt ein. Die Beteiligung bei diesem Ansatz reicht von Information und Kommunikation bis hin zur Einbindung in den Entscheidungsprozess.

Wenn Sie den diskursiven Ansatz wählen, wägen Sie die Interessen der verschiedenen Beteiligten gegeneinander ab. In diesem Fall sollten Sie als Projektleiter Konfliktmanagement- und Verhandlungsmethoden anwenden.

Beim repressiven Ansatz wird das Umfeld nur oberflächlich einbezogen. Sie treffen die Entscheidungen allein. Die Betroffenen werden mit diesem Ansatz nicht glücklich sein und es gibt nur wenige Fälle, in denen dieser Ansatz notwendig ist (z. B. geplante Fusionen von Organisationen).

Information

Welchen Ansatz Sie auch wählen, Kommunikation innerhalb des Projektteams und mit den Stakeholdern ist unerlässlich. Im nächsten Kapitel erfahren Sie, wie Sie angemessen mit Stakeholdern umgehen.

Wie die Geschichte endet…

Nachdem Dr. Rogers alle Einflüsse auf sein Projekt notiert hat, beginnt er, die verschiedenen Auswirkungen zu bewerten. Einige sind positiv, aber es gibt auch Bedrohungen für sein Projekt. Er überlegt, wie er mit diesen Bedrohungen umgehen soll und entdeckt etwas Interessantes: Es sind vor allem Menschen, die daran beteiligt sind.

Er erkennt, dass er sich um die Menschen in seinem Projekt kümmern muss, um sicherzustellen, dass das Projekt ein Erfolg wird.